Alkoholentzug – der verspätete Ausstieg

Alkoholentzug

Wer nicht mehr ohne kann, wer zum Bier oder zum Schnaps greift wie andere zur Limonade, wer spürt, dass der Alkohol das Privatleben und den Beruf deutlich negativ beeinflusst – der sollte vor einem Alkoholentzug nicht zurückschrecken. Der Hausarzt ist hier sicherlich eine sehr gute Anlaufstelle. Scham nützt nichts und ist auch unnötig. Denn Alkoholkrankheit ist (gerade auch bei uns in Deutschland) leider sehr weit verbreitet. Wer sich alkoholkrank, also abhängig fühlt, und die Kraft und den Mut aufbringt darüber zu reden, sich helfen zu lassen – egal ob ambulant oder in einer stationären Entzugseinrichtung – der hat Respekt verdient. Der Königsweg ist der Alkoholentzug allerdings nicht. Der Königsweg ist ein anderer. Denn wer den therapeutischen Entzug benötigt, der hat den rechtzeitigen Ausstieg aus dem Teufelskreis Alkohol verpasst.

Alkohol: Rechtzeitig aussteigen?

Die Frage darf erlaubt sein. Was genau bedeutet denn rechtzeitig aussteigen? Oder noch einfacher gefragt: „Bis zu welchem Punkt muss ich mir keine Gedanken machen?“ Alleine ohne eine Antwort zu geben, wird hier bereits klar: Hinschauen lohnt sich. Denn nur wer gewillt ist und gleichzeitig aufmerksam gegenüber dem persönlichen Trinkverhalten, nur wer auf den gutgemeinten Rat anderer hören kann, der wird die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen und frühzeitig handeln und somit eventuellen einen professionellen Entzug umschiffen können.

Aber zurück zur Ausgangsfrage. Genau und für jeden gleich (also pauschal) ist diese Frage nach dem „Limit“ selbstverständlich nicht beantwortbar. Es gibt jedoch Tests die einem helfen diese Frage zu beantworten. Seien Sie sich gewiss: Bereits dieses „persönliche ins-Verhör-nehmen“ ist ein guter erster Schritt. Denn zum einen regt er eine intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik an. Zum anderen unterschätzt man nicht selten gewisse Risiken deutlich – einfach deshalb, weil sie zur Normalität geworden sind, man sprichwörtlich mit ihnen lebt. Und ein solcher Test kann die Sinne für das Wesentliche schärfen.

Aber egal ob es solche ein kurzer Test, oder ein Gespräch mit Freunden und Bekannten oder die Lektüre eines Ratgebers oder eines Artikels in einer Fachzeitschrift ist: Bleiben Sie beim Thema Alkohol neugierig. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit vom Alkohol aufgefressen zu werden ohne vorher die berühmte Reißleine ziehen zu können zumindest dem logischen Denken nach deutlich geringer! Seien Sie also reflexiv, horchen Sie ab und an in sich hinein und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gesundheit.