Diabetes und Übergewicht

Diabetes und ÜbergewichtDieses Unterseite hat es in sich. Irgendwie muss es mir gelingen, all die in der Überschrift angedeuteten Themen unter einen Hut zu bringen. Und verstanden soll es auch noch werden - wo also anfangen? Am Besten so:

Zucker ist ein Sammelbegriff für Kohlenhydrate, Zucker, Stärke und Ballaststoffe!

 Was sind Kohlenhydrate? Dieser Frage bin ich auf der entsprechenden Seite schon nachgegangen. Zur Vertiefung möchte ich hier die Sache nochmals anders präsentieren. Ich möchte nämlich die Begriffe Kohlenhydrate, Stärke und Ballaststoffe ganz weglassen und nur noch vom Zucker sprechen.

  • Wenn Sie also Zucker - Kohlenhydrate - essen,
  • denn nehmen Sie Zucker I - Einfach- und Doppelzucker -,
  • Zucker II - Stärke - und
  • Zucker III - Ballaststoffe - zu sich.

 Zucker I ist Einfach- und Doppelzucker, Zucker II ist Vielfachzucker in Form von Stärke und Zucker III ist Vielfachzucker in Form von Ballaststoffen - aber alles ist Zucker. Und dieser Zucker muss zunächst wieder zerlegt werden, damit er vom Organismus aufgenommen werden kann.

   Dabei liegt natürlich auf der Hand, dass Einfachzucker schon Einfachzucker ist und sofort ins Blut gelangt. Mit dem Doppelzucker hat unser Körper auch nicht viel mehr Mühe - auch er ist sehr schnell im Blut. Nur der Vielfachzucker kostet einige Anstrengungen. Der in Form von Stärke wird in Einfachzucker zerlegt und gelangt dann ins Blut, der in Form von Ballaststoffen kann nicht zerlegt werden. Er regt die Darmtätigkeit an und reinigt ihn.

Zucker I - der Insulinentlocker!

Mit Zucker II und III ist unser Körper gut beschäftigt.

Über Zucker I "freut" er sich und schickt ihn mehr oder weniger sofort ins Blut. Unser Haushaltszucker ist zum Beispiel Zucker I. Essen wir davon ein paar Esslöffel, dann ist der Zucker zwar schnell verdaut und liefert nahezu sofort Energie, aber der Blutzuckerspiegel steigt rapide an.

   Das ruft die Bauchspeicheldrüse auf den Plan. Sie schüttet viel Insulin aus, das den Zucker in die Körperzellen verfrachtet. Solange Insulin im Blut ist, findet kein Fettabbau - Lipolyse - statt.

   Durch das Wegschaffen des Zucker I sinkt der Blutzuckerspiegel unter den Normalwert. Aufgrund dessen geht dem Gehirn der Zucker aus und es zwingt uns nun, für Nachschub zu sorgen. Der Zwang ist so stark, dass Willenswiderstand zwecklos ist. Eine Heißhungerattacke überkommt uns.

   Der Kreislauf beginnt von vorne.

Vorgänge bei Insulinmangel (Diabetes mellitus)!

   Bei Insulinmangel kann der Zucker nicht in den Muskeln und dem Fettgewebe aufgenommen werden.

   Das führt dazu, dass - im Gegensatz zu oben - der Fettabbau gesteigert wird, um die Muskeln mit Energie zu versorgen.

   Auch das Körpereiweiß wird abgebaut, wodurch der Blutzuckerspiegel noch mehr ansteigt.

   Man kann also sagen, dass bei Insulinmangel (Diabetes mellitus - es wird zu wenig oder gar keins produziert) das gesamte Stoffwechselgeschehen gestört ist - der Zucker(Kohlenhydrat)stoffwechsel, der Fettstoffwechsel und der Einweißstoffwechsel!

Übergewicht, Insulin und Diabetes mellitus!

   Auf dieser Seite geht es ja nicht um schlanke Menschen. Die meisten Leser werden übergewichtig sein. Gleichzeitig wird es an körperlichen Aktivitäten mangeln. Zu diesen zwei Gegebenheiten muss nun nur noch eine genetische Empfänglichkeit zu einer nachlassenden Wirkung von Insulin kommen - die Insulin(rezeptor)resistenz - und schon sind wir bei Diabetes mellitus gelandet.

   Was ich sagen will, ist dies: Fachleute schreiben, dass Übergewicht eine mangelnde Insulinempfindlichkeit bedingt und diese Diabetes hervorruft. Im Anfangsstadium soll allein durch den Abbau des Übergewichts eine Heilung möglich sein.

   Bitte verstehen Sie mich nun nicht falsch. Ich sage nicht, dass Sie im Falle einer Erkrankung an Diabetes Ihre Medikamente zur Seite legen und sich auf eine Gewichtsreduktion konzentrieren sollen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Übergewichtige in der Gefahr stehen, an Diabetes zu erkranken und dass eine Gewichtsreduktion auf diesen Umstand eine sehr positive Auswirkung haben kann! Meines Erachtens ist es allein dieser Umstand wert, das eigene Gewicht im Auge zu behalten!

Bösewicht Zucker I!

   Nun ja - Zucker I kann eigentlich nichts dafür. Er ist Einfach- oder Doppelzucker und wir lieben ihn, weil er so süß ist und uns aufleben lässt. Nicht nur die Tasse Kaffee bringt uns morgens auf Trab, nein, auch Zucker I in Form von Semmeln, Marmelade und Würfelzucker (Kaffee) weckt uns auf.

   Das ist aber nur die eine Seite. Wer viel Zucker I zu sich nimmt, begünstigt damit

  • Karies,
  • Thiaminmangelerscheinungen und
  • Übergewicht.

 (Für den Abbau von Zucker wird Vitamin B1 - Thiamin - benötigt. Thiamin-mangelerscheinungen sind Nerven- und Muskelstörungen!)

   Wenn aber viel Zucker I Übergewicht begünstigt, dann müssen wir zumindest das "viel" in den Griff bekommen!

   Eventuell sagen Sie nun, dass Sie ja gar nicht viel Zucker I essen. Mag sein - kann aber auch völlig daneben liegen, weil Zucker I nicht immer nur mit Zucker bezeichnet wird. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln werden für Zucker viele verschiedene Synonyme mit denselben gesundheitlichen Auswirkungen wie Haushaltszucker verwendet:

  • Brauner Zucker, Dextrose, Farin, Farinsirup,
  • Glucose, Glucosesirup, Inverstzucker, Lactose,
  • Maltodextrin, Maltose, Malzextrakt, Malzzucker,
  • Milchzucker, Rohrzuckermelasse, Stärkesirup, Traubenzucker

Ist Honig ein gesunder Zuckerersatz?
   Honig ist ein naturbelassenes Lebensmittel und enthält sehr viel Zucker I - leider! Ca. 80% des Honigs ist Zucker I!

   Aber Honig ist sehr gesund! Diesbezüglich ist in Fachliteratur zu lesen, dass gesundheitsfördernde Wirkungen nicht bewiesen sind!

   Wenn Sie gerne süß essen und Honig über alles lieben, dann genießen Sie Ihren Honig. Ihr Problem mit zu viel Zucker können Sie aber mit Honig nicht lösen!

Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe!

   Bei Menschen, die unter Diabetes leiden, sind solche Stoffe sehr beliebt. Zuckeraustauschstoffe können im Körper insulinunabhängig verwertet werden, bei Süßstoffen müssen die empfohlenen Höchstmengen beachtet werden.

   Aber auch bei Übergewichtigen sind die Stoffe sehr beliebt. Sie geben Süße, vermindern das Kariesrisiko und beugen Übergewicht vor. Dennoch hört man auch viele negativen Stimmen. Ich selbst habe lange Zeit mit Süßstoff gesüßt. Ich kann nicht sagen, dass ich dabei irgend eine negative Reaktion meines Körpers bemerkt hätte. Dennoch habe ich mich wieder dem Zucker zugewandt und verwende ihn nun sparsamer.

Süßen - aber wie?

   Obwohl diese Dinge bekannt sein dürften, möchte ich sie hier dennoch nennen. Es sind nur zwei Regeln:

  • Zucker löst sich bekannterweise am besten in heißen Speisen auf. Also süßen Sie bitte Ihr Gericht, solange es heiß ist.
  • Bei säurehaltigen Speisen sollten Sie nicht während des Kochvorgangs süßen. Dabei verwendet man viel zu viel Zucker. Süßen Sie deshalb erst nach dem Kochen!

Zuckerkonsum!
   Erinnern Sie sich? Wir essen zu fett, zu süß, ... Folgende Empfehlungen sprechen die Fachleute aus:

  • Decken Sie 2/3 des täglichen Zuckerbedarfs - Kohlenhydratbedarfs (Zucker I und Zucker II) - durch Zucker II - also durch Stärke!
  • Das restliche 1/3 des täglichen Zuckerbedarfs kann durch Zucker I gedeckt werden.

   Eine andere Empfehlung ergänzt die ersten beiden sehr gut:

  • Senken Sie Ihren täglichen Zuckerkonsum mit Lebensmitteln und Getränken auf 50 bis 60 g!

   Und zum Senken des Zuckerkonsums möchte ich dieselbe Empfehlung wie beim Salz geben:

  • Geben Sie sich für die Umgewöhnungszeit zu weniger Zucker Zeit. Wenn Sie drastisch reduzieren, wird Ihnen zum Beispiel der Kaffee nicht mehr schmecken. Reduzieren Sie aber nach und nach, passt sich Ihre Süßempfindung an. Sie werden Ihren Kaffee auch weiterhin mit Genuss trinken!

Rohkost!Ernährung mit Gemüse

Als ich die Seite über die Garverfahren verfasste, wurde mir deutlich, dass ich wenigsten ein paar Worte zur Rohkost Ernährung schreiben sollte, gewissermaßen als Gedankenanstoß, dass wirklich nicht alles gargekocht werden muss.

Was ist Rohkost?
   Unter Rohkost verstehe ich Lebensmittel, die ohne vorherige Hitzebehandlung wie Kochen, Braten oder Backen gegessen werden.

Rohkost Ernährung - Wozu?
 Nun, weil dann durch das Garen keine Vitamine zerstört werden. Auch ein Herauslösen von Mineralstoffen und Vitaminen findet nicht statt. Die Nährstoffe bleiben erhalten und das "Kochwasser" und der "Bratenfond" sind von vornherein mit dabei.

Rohkost:extrem - oder gemäßigt?
   Auf gar keinen Fall möchte ich Sie zum Rohkost-Fanatiker-Dasein ermutigen. Es scheint nämlich so, dass eine fast ausschließliche Rohkost Ernährung aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlenswert ist! Schon als Kind habe ich zum Beispiel gelernt, dass man Bohnen und Kartoffeln nicht roh essen sollte. Dasselbe gilt für einige Pilzarten und vieles mehr.

Was kann ich als Rohkost essen?

Das führt uns natürlich zu der Frage, welche Früchte und Kräuter und welches Gemüse roh gegessen werden kann. Da im Handel viele Früchte zum rohen Verzehr angeboten werden, habe ich das Obst von dieser Frage ausgeschlossen. Auch die essbaren Kräuter sind normalerweise bekannt. Wie ist es aber mit dem Gemüse? Natürlich ist uns da bewusst, dass Karotten, Gurken und Tomaten roh lecker schmecken. Aber was ist zum Beispiel mit Blumenkohl, Rosenkohl, rote Beete, Lauch, Spinat und Rotkohl?

   Ich bin da so vorgegangen. Da wir viele Kochbücher besitzen, habe ich diese alle eingesammelt, im Inhaltsverzeichnis nach dem Zauberwort "roh" gesucht und mir die genannten Gemüse herausgeschrieben. Auf diesem Wege erfuhr ich, dass man meinen geliebten Rosenkohl auch gut und gerne roh verzehren kann. Und auch bei Lauch und Rotkohl ist das möglich.

Kann denn eine Rohkost Ernährung lecker sein?

Rohkost kann nicht nur lecker sein - Rohkost ist lecker. Allerdings ist mir auch klar, dass viele Menschen diese Meinung nicht mit mir teilen. Tomaten ja - Gurken ja - Karotten gerade noch - aber Rotkohl?! Nein danke!

   Meiner Meinung nach gibt es drei Gründe für diese ablehnende Haltung gegenüber Rohkost:

Man mag Rohkost generell nicht. Dann wird man wohl beim Garen von Gemüse bleiben. Ich rate aber, hin und wieder Rohkost zu probieren. Auch mit zunehmendem Alter ändert sich der eigene Geschmack! Doch - das ist so! Ein weiterer Tipp wäre noch, dass Sie Rohkost beim Profi probieren. Er weiß, wie verschiedene Gemüsesorten roh so zubereitet werden, dass sie zu Gaumenfreuden werden!

Die Rohkost ist falsch zerkleinert. Man kann Gemüse in Stücke schneiden oder fein zerkleinern. Auch raspeln und reiben und andere Zerkleinerungsarten sind möglich. Und genau dies macht oft den Unterschied. Stellen Sie sich einmal den Krautsalat mit kleinen Krautwürfelchen vor. Ob man sich daran erfreuen kann? Ich bezweifle es.

Die Zubereitung der Rohkost ist ungenießbar. Das ist natürlich stark übertrieben. Aber ich kann mich zum Beispiel gut daran erinnern, wie meine Frau und ich nach einer Weißkrautsalat-Zubereitung gesucht haben, die uns schmeckt. Die einen empfehlen das Kraut im kochenden Salzwasser aufkochen zu lassen und bei anderen soll man es lagenweise in einer Schüssel stampfen, bis es etwas glasig und mürbe wird. Beide Varianten schmecken uns nicht so, wie wenn man das Kraut einfach sehr fein hobelt und dann lässt wie es ist! Natürlich kommt dann der nächste Akt in Form der Marinade und anderer Beigaben.

Meine Geschichte mit der Rotkohl Rohkost möchte ich noch erzählen. Auch hier wird das Stampfen empfohlen oder in kochendem Salz-Essigwasser einige male aufkochen lassen. Und wie bereite ich ihn zu? Ich hobele den Rotkohl sehr fein und würze ihn dann mit Essig, Öl, Zucker und Pfeffer. Einfach, simpel, lecker! Die Arbeit mit dem Stampfen erspare ich mir gerne - ihn in Salz-Essigwasser aufkochen schmeckt mir auch nicht und von Rohkost kann dann keine Rede mehr sein!

   Ich hoffe, dass Ihnen das Wasser im Munde zusammengelaufen ist. Experimentieren Sie mit Rohkost. Es lohnt sich. Und wer sie nicht mag, hat etwas verpasst!