Die Abkürzung zum Paradies
Na, hab ich dich erwischt? Hast du dir vorgestellt, jetzt käme eine geheimer Schleichweg zum schnellen Ziel erreichen?
Leider nein…
Ein Ziel erreichen. Das ist das Ergebnis von vielen vielen Schritten, die davor stehen. Und die in unserer Zeit und Kultur gerne vernachlässigt werden.
Die da wären:
Überhaupt erst mal Ziele definieren
Anfangen
Einen nächsten Schritt machen
Einen weiteren Schritt machen
Zwischenstand kontrollieren und evtl. nachjustieren
Man will ja am liebsten gar nix mehr dafür tun. Die Konsumgesellschaft verlangt: sofortige Befriedigung, das Paradies in einer Minute, nichts mehr tun müssen.
Ab in den Laden (virtuell oder nicht) und shoppen, was das Herz begehrt. Ne neue Hose (die alte hab ich schon einen Monat), Fertigessen (kochen dauert so lang), neuer Film (selber erleben ist zu anstrengend), ein neuer Online-Kurs (von 0 auf 1 Million € in drei Wochen, länger darf’s nicht dauern), eine neue Liebe (die neue Bekanntschaft auf Tinder ist so verlockend und unproblematisch), ein neues Gesicht (wenn ich erst die neue Nase hab, dann lieben mich die Menschen), eine Sitzung beim Psychiater und eine Schachtel Medikamente (und schon sind die jahrzehntelangen psychischen Probleme weg).
Tja, provokant? Aber sicher doch! Und natürlich stark überzeichnet. Ich nehm mich da übrigens nicht raus, ich glaube, die Verlockungen kennt jeder. Was können wir tun?
Der Weg ist das Ziel
In unserer heutigen Zeit vernachlässigen wir den Weg, den Prozess.
Es kann schnell gehen, es kann lange dauern. Manche Ziele hast du sogar am Lebensende noch nicht erreicht. Z.B. eine Vision, die über dein Leben hinausgeht, weil sie so unendlich viel größer ist. Und der Weg zum Ziel beinhaltet alles, Freude, Schmerz, Schweiß, Erleuchtung, Erleichterung und vieles mehr.
Wir vergessen, dass dieser Weg unser Leben ist!
Es gibt nichts zu beweisen, schneller zu erreichen als jemand anderes. Jeder von uns misst sich immer nur an sich selbst. Alles andere ist ein Vergleichen von Äpfeln mit Birnen. Jemand, der nach einem Jahr die Million erreicht hat ist nicht zwingend schneller, als jemand, der dieses Ziel nach 2 Jahren erreicht. Denn wer weiß schon, wo die beiden gestartet sind, welches Mindset jeweils transformiert werden musste, welche Begleitumstände vorgeherrscht haben, wo sich die beiden herausarbeiten mussten.
Und wieso diese Eile? Je mehr Eile und Stress wir uns machen, umso weniger kriegen wir von unserem Leben mit. Wenn du immer nur erreichte Ziele abhakst ohne den Weg zu wertschätzen, mit allem, was ihn ausmacht, dann verpasst du Entscheidendes! Und je mehr du dahin kommst, den Prozess zu lieben, umso eher kann dich auch ein erreichtes Ziel erfreuen.
Ziele geben dem Leben Struktur, sie sind wie ein Gradmesser. Aber Struktur ist bekanntlich nicht alles, sondern nur eine Seite der Medaille
Das Wichtige ist nicht das Ziel per se, sondern der Mensch, der du geworden bist, um dieses Ziel zu erreichen.
Wie du mit Zielen deinem Leben Struktur gibst
Damit Ziele wirklich nachhaltig sein können, brauchst du eine Vision für dein Leben, eine Lebensvision. Diese große Vision realisiert du, indem du dir Meilensteine setzt, große und kleinere. Du kannst sie auch Ziele nennen.
Mir ganz persönlich wichtig dabei ist flexible Ziele zu haben. Sie sind nie in Stein gemeißelt, sondern können je nach Umständen auch kurzfristig abgewandelt werden (natürlich immer noch so, dass sie zielführend für meine große Vision sind).
Außerdem ist es wichtig, dass die Ziele messbar sind. Entweder in Zahlen (Summe x, Anzahl Mitarbeiter y, …) oder wenn es sich um weichere Ziele handelt, dann angesiedelt auf einer Skala. Z.B. wenn du ein stressiges Leben hast und das reduzieren möchtest, dann ein Stresslevel zwischen -10 (viel Stress) und +10 (wenig Stress) festlegen, auf der du dich in 3 Monaten x Punkte nach oben entwickeln möchtest.
Und aus meiner Erfahrung ist es durchaus von Vorteil, wenn die Ziele eine emotionale Komponente für dich haben. Eine positive emotionale Komponente! Weil du etwas Positives mit dem Erreichen des Ziels verbindest. Negative Ziele (weniger Schulden, weniger Stress) halten dich in der negativen Emotion fest. Viel schöner und positiver ist es doch dir z.B. ein finanzielles Polster anzulegen, um mehr mit deiner Familie verreisen zu können oder mehr Entspannung in deinem Alltag zu haben um deine Beziehungen liebevoller leben zu können. Und, wer es noch nicht weiß, das Gehirn blendet Negationen wie kein und nicht aus, d.h. wenn du weniger Schulden möchtest, dann macht dein Gehirn da einfach Schulden draus, recht kontraproduktiv, oder?
Also ich empfehle durchaus ein wenig Sorgfalt bei der Zielformulierung und eine große Dosis Humor und Freude dabei. Damit das Leben Spaß macht! Und nicht vergessen, das Leben spielt sich zwischen dem Erreichen deiner Ziele statt!
Wie du ein Motivationsloch überwindest
Das kann jedem mal passieren…
Tja, das sitze ich – Berufungs-Coach und Umsetzungs-Expertin – heut morgen nach meinem morgendlichen Aikido Training da, habe viele und schöne Dinge zu tun und… falle in ein Motivationsloch. Gerade letzte Woche noch habe ich über Prokrastination gebloggt und schon überfällt mich hinterrücks das kleine Monster.
Worum es heute geht ist recht kurz und knapp umschrieben. Keine großen Worte, keine vielen Tipps, kein SoulSearching, keine Ängste auflösen, kein Deep Level Work.
Hier kannst du den Beitrag als Audio anhören:
Plain & easy hier das, was ich getan habe:
Den Moment ausgehalten
Mir Inspiration bei den Großen geholt
Und zwar hatte ich noch das Video von Marie Forleo mit Adam Braun als Lesezeichen gespeichert “How to change the world & live your purpose“, das ich schon länger angucken wollte. Marie Forleo ist die gigantische Powerfrau, die schon Millionen Frauen inspiriert hat ihre Passion zu leben und Adam Braun hat mit 25 $ begonnen und die Organisation Pencils of Promise gegründet, die bis jetzt über 300 Schulen weltweit gebaut hat.
Wenn du dich selber nicht motivieren kannst – aus welchen Gründen auch immer – gönn dir eine gesunde Dosis Motivation von außen. Am Besten von den Leuten, die dir als Vorbild dienen. Die eine Vision haben, die evtl. die deinige noch um ein Vielfaches übersteigt. Du sprengst damit deine eigene momentane eingeschränkte Sicht, weil du dir ein größere Perspektive von jemand anderem vor Augen führst und ENERGETISCH übernimmst.
Mit dem Untertitel von Adam’s Buch “How an ordinary person can create extraordinary change” <3 entlass ich dich in die Woche und wünsch dir viel Energie, Motivation und Spaß! Wenn diese drei Dinge mal ausbleiben, nicht verzagen, sondern Inspiration von außen holen.
Tipps, Tricks und Support gibt’s übrigens auch in meiner letzte Woche neu gegründeten Facebook-Gruppe Mastermind für Visionärinnen.
“VIRTUELLES ZUHAUSE” oder auch ein “ONLINE TRIBE” für smarte, mutige, tolle, kreative, sensible, unkonventionelle Frauen. Du bist herzlich willkommen, wenn du unter gleichgesinnten Frauen sein willst, die sich unterstützen, inspirieren und gegenseitig helfen.
Wie du Prokrastination überwindest
Prokrastination kann jeden „befallen“ – wie aber kurieren?
Prokrastination – oder auf deutsch Dinge aufschieben – kennt vermutlich jeder. Du sitzt vor deinem Computer, schiebst einen Stift von rechts nach links nach rechts nach links… Dein rechter Zeigefinger zuckt zum Touchpad, rufst einen neuen Tab im Browser auf mit der Ablenkungs-URL deiner Wahl -> Facebook, E-Mail Postfach, Edition F, Wetter online, Witzeseite, …
15 Minuten später erinnerst du dich daran, dass du ja eigentlich gerade dabei warst einen Artikel zu schreiben/einen Kundenauftrag zu bearbeiten/eine neue Yogastunde vorzubereiten.
Das Interessante dabei ist, dass es uns auch bei Dingen passiert, die „eigentlich“ unser Traum sind. Bei der Steuererklärung könnte man es ja noch verstehen oder bei ähnlich spannenden buchhalterischen Tätigkeiten.
Aber bei dem, was unser Herz begeistert, wie kann das sein?!
4 Gründe, weshalb du prokrastinierst
Jeder der Gründe für Prokrastination ist an eine Angst gebunden. Dinge aufzuschieben ist daher also eine Art Schutzmechanismus des Körpers und des Geistes, um das zu umgehen, wovor du Angst hast. Um die Aufschieberitis zu lösen, wird’s Zeit sich diese Ängste mal genauer anzuschauen:
Angst zu scheitern und von anderen verurteilt zu werden
Wenn du etwas in Angriff nimmst dann besteht immer die Gefahr, dass du es – aus welchem Grund auch immer – nicht zu Ende bringst. Oder auch, dass du keinen Erfolg damit hast. Das ist eigentlich gar nicht so schlimm, aber gesellschaftlich ist Erfolg besser angesehen als Misserfolg. Und dazu kommt, dass wir meist auch noch selber unsere größten Kritiker sind. Jemand anders würde dein Scheitern vielleicht gar nicht als Scheitern einstufen, aber du selber hast so große Erwartungen an dich, dass du sie fast nicht erfüllen kannst. Die Möglichkeit seelischen Schmerzes – ausgeschlossen und von anderen ausgelacht zu werden – ist so groß, dass du ihn umgehst, indem du gar nicht erst anfängst.
Angst vor Erfolg und mit der neuen Situation nicht klarzukommen
Diese Angst ist den meisten gar nicht bewusst. Wir denken immer nur, dass ein mögliches Scheitern ein Problem ist. Bei genauerem Hinschauen zeigt sich jedoch, dass wirklicher Erfolg auch ein hohes Risiko in sich trägt. Die Angst, dass du dich veränderst, wenn du mehr Geld hast. Besonders, wenn du mit Überzeugungen aufgewachsen bist, reiche Menschen seien böse, ist das eine wirkliche Hürde. Denn wenn du auf einmal selber zu gutem Geld kämst, dann würdest du ja auf einmal in dieselbe Schublade fallen! Die Angst, dass du deine Freunde verlierst, weil ja viele Böses über wohlhabende Menschen gesprochen wird. Die Angst, dass sich dein jetziges Leben verändert und du nicht genau weißt wohin. Das ist ein Gefühl, wie in einen stockdunklen Raum zu gehen – eher unschön, oder? Kein Wunder dass dein *Schutzengel Prokrastinator* dich davon abhalten will…
Angst nicht gut genug zu sein
Diese Angst geht etwas einher mit der Angst vor dem Scheitern. Hier ist es jedoch nicht nur ein einmaliges Scheitern, was am Horizont droht, sondern letztendlich deine Nihilierung. Unsere Gesellschaft ist sehr darauf gepolt, dass nur Menschen, die etwas leisten oder „gut in etwas sind“ vollwertige Gesellschaftsmitglieder sind. Wer bist du also, „wenn du nicht gut“ bist? Was ist, wenn du nur Durchschnitt bist? Diese Angst treibt viele von uns um, vor allem, wenn wir vergessen, dass wir, WEIL WIR SIND, schon gut genug sind.
Angst vor schwierigen und unbequemen Aufgaben
Unser Körper & Geist sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Wir suchen nach Bequemlichkeit und Sicherheit. Wieso sonst gibt es seit Urzeiten paradiesische Vorstellungen, wo einem Trauben direkt in den Mund hineinwachsen, man also nicht mal mehr pflücken muss. Ablenkung jeglicher Art ist also willkommen, wenn eine Aufgabe etwas anstrengend zu werden scheint oder wir uns gar unseren Ängsten stellen müssten.
3 Tipps, wie du aufhörst zu prokrastinieren und die Dinge erledigst, die erledigt werden wollen
Es ist also nicht die Frage, OB wir es tun (prokrastinieren), sondern WIE wir damit umgehen, dass wir es tun. Und so unvermeidlich Prokrastination erscheint, es gibt Abhilfe!
1. Stell dich deinen Ängsten
Einer nach der anderen. Das ist deep level work. Schau, woher sie in deiner Kindheit stammen. Gibt es z.B. ein tief verankertes Glaubensmuster in deiner Familie, dass Geld & Erfolg etwas Ungutes/Arrogantes/Böses ist? Voilá. Bevor du da nicht dran gehst, wirst du auch nicht Dinge tun, die dir Erfolg & Geld bringen werden. Sehr unpraktisch, wenn du Solo-Unternehmerin bist…
Kennst du die Geschichte vom Scheinriesen aus dem Buch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“? Der Scheinriese ist riesig in der Entfernung, aber aus der Nähe ist er ein ganz normal großer freundlicher Herr. Was ich damit sagen will, Ängste haben die Tendenz aus weiter Entfernung ganz schrecklich zu sein. Je näher du ihnen kommst und dich mit ihnen beschäftigst, umso normaler und weniger schlimm werden sie. Also trau dich!
2. Fokussier dich auf die Aktion und nicht aufs Ergebnis
Mir passiert es des Öfteren, dass mein Kopf viel schneller ist, als meine Hände schreiben/tippen könnten. In meinem Kopf ist z.B. ein Blogartikel schon fertig ausformuliert und bis ich alles niedergeschrieben hab ist die Hälfte meiner tollen Ideen schon wieder weg und ich frustriert. Mir hilft es, wenn ich mich einfach auf den jeweiligen Absatz konzentriere, den ich gerade schreibe. Wenn es bei dir noch ums Bloggen sondern eine andere Tätigkeit geht, dann nimm die. Es ist gut ein Gesamtbild zu haben und dann dich flexibel um die Zwischenschritte zu kümmern, anstatt aufs Gesamtergebnis. Das hilft dir gleichzeitig nicht aus Angst vor der Größe der Aufgabe gar nicht erst anzufangen. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Mehr zum Thema Fokus findest du hier: „Fokussieren statt verzetteln„.
3. Wenn du den Drang verspürst etwas anderes machen zu wollen, halte ihn aus
Das was uns ja zum aufschieben verleitet ist, dass wir etwas leicht Unangenehmes nicht aushalten wollen und deshalb Ablenkung suchen. Ich hab festgestellt, wenn ich diesen kurzen Moment aushalte und NICHTS anderes mache, also bei der Tätigkeit bleibe und nicht zu Facebook wechsle, etc. dann geht es einen kurzen Moment später weiter mit meiner Kreativität. Und, das kannst du trainieren! Diesen manchmal schon fast zwanghaften Drang etwas anderes machen zu wollen, der wird immer kürzer, je öfters du ihn aushältst. Es kann erstaunlicherweise sogar Spaß machen. So wie eine ziemlich kräftige Massage kurz vorm Schmerzpunkt zwar nicht wirklich angenehm, aber trotzdem irgendwie der Hammer ist. Also bleib dran, halte den Drang aus dich ablenken zu wollen. Dieser kleine Wettkampf mit dir selber kann zum einen sehr reizvoll sein und zum anderen wird der Drang von Mal zu Mal abnehmen!
Nimm die Gefühle wahr, die damit einhergehen, Langeweile, Angst, Verzweiflung, Verwirrung, Aggression. Wo/wie spürst du sie im Körper? Nimm wahr, wie sich die negativen Gefühle verändern, wenn du deine Aufmerksamkeit auf sie richtest! Es ist Energie, die sich auflöst, transformiert und Platz macht für Neues. Manche Gefühle können sich in wahre Glücksgefühle verwandeln…
Ich bin gespannt auf deine Berichte, wie es dir geht, wenn du meinen Tipps folgst! Hinterlass mir unten auf dieser Seite einen Kommentar, wie deine Erfahrungen mit der Prokrastination sind. Ich freu mich! Und vielleicht hast du ja noch weitere Erfahrungen für die LeserInnen hier auf Lager. Ich danke dir und wünsch dir eine großartige Woche!