Studien haben gezeigt, dass rund die Hälfte der über 50-Jährigen betroffen ist: von lästigen, teils schmerzhaften Hämorrhoiden. Da das Leiden am Darmausgang noch immer ein Tabuthema ist, mangelt es oft an Aufklärung. Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Sie sitzen im letzten Teil des Verdauungstraktes und dichten zusammen mit dem Schließmuskel den After ab. Erst wenn sich diese gefäßreichen Schwellkörper verdicken, kommt es zum sogenannten Hämorrhoidalleiden.
Wie macht sich ein Hämorrhoidalleiden bemerkbar?
Im Anfangsstadium sind Hämorrhoiden nicht spürbar, erst wenn sie größer werden, verursachen sie Beschwerden. Juckreiz und Druck am Darmausgang gehören ebenso zur Symptomatik wie Stuhlschmieren, Schmerzen oder Entzündungen am After. Auch Blut auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier gehören zum Hämorrhoidalleiden. Da Blutbeimengungen im Stuhl jedoch auch immer ein Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein können, sollte dies unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden.
Ist die Diagnose Hämorrhoidalleiden gestellt, lautet die gute Nachricht: Auch wenn die Symptome für die Betroffenen mitunter sehr lästig und einschränkend sind, gefährlich oder lebensverkürzend sind sie nicht. Gerade bei Hämorrhoiden gilt: Wehret den Anfängen! Haben sich die Hämorrhoiden erst einmal soweit vergrößert, dass sie nach außen treten, ist dies nicht nur sehr schmerzhaft, meist hilft dann auch nur noch eine operative Entfernung.
Hämorrhoiden behandeln, vor allem im Anfangsstadium, lautet das Motto für eine erfolgreiche und schnelle Heilung. So hat man noch gute Chancen, die unangenehmen Probleme am Darmausgang weitgehend ohne Medikamente und mit einer gesunden Lebensweise in den Griff zu bekommen.
Der größte Freund der Hämorrhoiden ist eine träge Verdauung mit Verstopfung. Nichts fördert das Hämorrhoidalleiden so sehr wie Pressen beim Stuhlgang. Ein regelmäßiger Toilettengang mit einer leichten Stuhlpassage ist deshalb das oberste Ziel für Betroffene. Dabei hilft tägliche Bewegung ebenso wie ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit.
Hilfsmittel gegen Hämorrhoiden
Von der Einnahme von Abführmitteln ist abzuraten, da diese langfristig die normale Verdauung verändern. Hilfreich bei der Stuhlregulierung sind hingegen Flohsamen oder Weizenkleie – hier muss besonders auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden! Sauerkrautsaft, Jogurt und eingeweichte Trockenfrüchte bringen ebenfalls Bewegung in den Darm.
Gegen den Juckreiz und das Brennen am After findet man in der Apotheke eine Reihe wirkungsvoller rezeptfreier Cremes und Salben. Diese bekämpfen zwar nicht die Ursache, lindern aber die Beschwerden. Auch tägliche Sitzbäder sind sehr empfehlenswert.
Analhygiene ist bei Hämorrhoidalleiden besonders wichtig: weiches Toilettenpapier und eine anschließende feuchte Reinigung mit Wasser oder feuchten Tüchern (hierfür eignen sich besonders sanfte Produkte, die in der Säuglingspflege verwendet werden) sollten nach dem Stuhlgang dazugehören.