Die Blasenentzündung wird in der Medizin auch als Zystitis bezeichnet. Schätzungen zufolge erleidet in Deutschland ca. jede zweite Frau innerhalb ihres Lebens mindestens eine Blasenentzündung. Bei Männern dagegen kommt es äusserst selten zu einer Blasenentzündung; zu begründen ist dies mit der vergleichsweise längeren Harnröhre des Mannes; Krankheitserreger können weniger leicht bis in die Harnblase vordringen und hier zu einer Entzündung führen und eine Blasenentzündung ist dementsprechend weniger wahrscheinlich.
Mit Trimethoprim lässt sich eine Blasenentzündung gut behandeln.
Die typischen Symptome, mit denen sich eine Blasenentzündung äussert, sind etwa ein anhaltender Harndrang (obgleich sich lediglich geringe Mengen Urin in der Harnblase befinden) und ein schmerzhaftes Brennen beim Gang auf die Toilette.
Ursachen der Blasenentzündung
In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen. Weniger häufig können allerdings auch Erreger wie etwa Viren, Würmer oder Pilze für eine Blasenentzündung verantwortlich sein.
Wurde eine Blasenentzündung durch Bakterien verursacht, so handelt es sich bei diesen Bakterien meist um Erreger, die ursprünglich der Darmflora entstammen. Ein bekanntes Bakterium der Darmflora ist beispielsweise das sogenannte Escherichia coli-Bakterium. Gelangen die Bakterien aus dem Darm nun an die Harnröhre, wanderndiese bis zur Harnblase hinauf. In der Tatsache, dass für eine Blasenentzündung verantwortliche Bakterien hauptsächlich aus dem Darm stammen, liegt auch ein weiterer Grund für das seltene Auftreten der Infektion beim Mann: Beim Mann liegen die Öffnungen von After und Harnröhre weiter auseinander als bei der Frau.
Eine Übertragung der Bakterien aus dem Bereich des Afters in den Intimbereich erfolgt meist über die sogenannte Schmierinfektion.
Gefahren der Blasenentzündung
Bei einer akuten Zystitis beschränken sich oben beschriebene Symptome in der Regel auf den unteren Harntrakt. Meist nimmt die Blasenentzündung dann einen vergleichsweise harmlosen Verlauf und heilt unter frühzeitiger medizinischer Behandlung oft innerhalb weniger Tage wieder ab. Selten ist es allerdings auch möglich, dass die Blasenentzündung auf die Nieren (oder beim Mann auch auf die Prostata) übergreift.
Äussern kann sich eine entstehende Nierenbeckenentzündung unter anderem durch neu auftretende Rückenschmerzen, Schüttelfrost und Fieber.
In sehr seltenen Fällen kann eine Blasenentzündung, die auf andere Organe übergreift, zu Nierenversagen oder einer Blutvergiftung führen. Bei Menschen, die sehr häufig unter einer Blasenentzündung leiden oder bei denen die Blasenentzündung einen chronischen Verlauf zeigt, kann im Laufe der Zeit das Gewebe der Harnblase geschädigt werden. Durch ein Absterben von Zellen der Harnblase ist die Verkleinerung der Harnblase eine mögliche Folge.
Behandlung der Blasenentzündung
Tritt eine Blasenentzündung auf, so ist es in der Regel sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann zunächst die Ursache einer Blasenentzündung (Bakterien, Viren, Pilze etc.) diagnostizieren und auf dieser Grundlage eine wirksame Behandlung empfehlen. Wurde eine Zystitis durch Bakterien hervorgerufen, so können vom behandelnden Arzt beispielsweise Antibiotika verschrieben werden. Neben der Bekämpfung der Krankheitserreger tragen Antibiotika in der Regel auch dazu bei, dass eine Neuinfektion durch verbliebene Krankheitserreger verhindert wird. Gegen sehr starke Beschwerden im Rahmen einer Blasenentzündung können schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden.
Begleitend zur ärztlichen Therapie tragen auch verschiedene zu Hause zu befolgende Verhaltensmassnahmen zu einer raschen Heilung einer Blasenentzündung bei. So empfehlen Fachleute beispielsweise häufiges Trinken; durch das Trinken werden die Harnwege gespült, sodass die Erreger schneller ausgeschieden werden können. Zur Symptomlinderung bei Blasenentzündung können ausserdem etwa Sitzbäder oder Wärmflaschen beitragen.
Einer Blasenentzündung vorbeugen
Verschiedene Massnahmen tragen dazu bei, einer Blasenentzündung vorzubeugen. So senkt etwa regelmässiges Trinken das Risiko, dass Erreger im Harnleiter Fuss fassen können. Auch regelmässige Toilettenbesuche können dem Risiko vorbeugen, eine Blasenentzündung zu erleiden.
Experten empfehlen, Kälte und Frieren durch ausreichend warme Bekleidung zu vermeiden. Besonders bei Frauen trägt ausserdem eine angemessene Intimhygiene dazu bei, eine Blasenentzündung zu vermeiden; so sollte etwa eine Reinigung nach dem Toilettengang immer von Harnleiter in Richtung After (und nicht etwa beim After beginnend) erfolgen. Hierdurch wird eine Keimübertragung aus dem Afterbereich verhindert.