Eine Vielzahl komplizierter und genau aufeinander abgestimmter Vorgänge spielen sich bei einer Erektion (Versteifung des Penis) ab – der anatomische Aufbau des Penis ist entsprechend komplex.
Im Folgenden erhalten Sie eine detaillierte Beschreibung der wichtigsten Vorgänge. Zusätzliches Bild- und Tonmaterial enthält die Animation (die mit einem Audio-Kommentar unterlegt ist, Flash Version 5 notwendig).
Wie ist der Penis aufgebaut?
Neben dem äußeren sichtbaren Penis gibt es einen inneren, im Bauchraum liegenden Anteil, der als Peniswurzel bezeichnet wird. Dessen Aufgabe ist es, den Penis im eregierten (ausgedehnten) Zustand fest im Beckenboden und an den so genannten Ästen der Schambeine zu verankern.
Im Penis befinden sich drei Schwellkörper: Zwei liegen seitlich angeordnet am Penisschaft – sie bilden zusammen den Penisrücken. An der Unterseite des Gliedes verläuft der Harnröhrenschwellkörper bis in die Penisspitze (Eichel) hinein. Die Wände der Schwellkörper sind Muskelschläuche, durch deren Spannung oder eben Nicht-Spannung die Füllung der Hohlräume geregelt wird.
Was passiert bei sexueller Erregung?
Im nicht erregten Zustand erfolgt eine bestimmte biochemische Steuerung der Muskelzellen in der Schwellkörperwand. Sie führt zu einer Spannung in den betreffenden Muskelzellen, die dafür sorgt, dass nur wenig Blut durch die Schwellkörper fließen kann: Die Gefäßdurchmesser werden gering gehalten, der Blutfluss zum Penis und in die Schwellkörper ist auf ein Minimum reduziert, so dass der Schwellkörper leer und der Penis schlaff bleibt.
Kommt es zur sexuellen Erregung, füllen sich die Schwellkörper mit Blut, vergleichbar dem Aufblasen eines Luftballons, der mit zunehmendem Druck an Größe gewinnt und eine vorgegebene Form annimmt. Dazu verringert sich die Spannung der Muskelzellen, so dass die Penisarterien sich erweitern können. Der Blutfluss zu den Schwellkörpern nimmt zu.
Gleichzeitig steigt durch zunehmende Blutfülle der Druck im Penis mit der Folge, dass die blutabführenden Venen, die nur sehr dünne Wände haben, zusammengedrückt werden. Dies führt zu einer weiteren Verringerung des Blutabflusses und Auffüllung der Schwellkörper.
40fach erhöhte Blutmenge
Der Penis wird steifer und größer in Länge und Umfang, so dass er sich aufrichtet: man spricht von einer Erektion. Dabei kann der Schwellkörper etwa das 40fache der Blutmenge aufnehmen, die im nicht eregierten Zustand durch die Schwellkörper fließt.
Der Druck in Teilen der Schwellkörper kann während einer Erektion bis zum 10fachen des normalen arteriellen Blutdrucks, nämlich rund 1200 mm Hg-Säule, betragen. Trotz des relativ hohen Drucks wird die Harnröhre, die in der Eichel mündet, für die Ejakulation (Samenerguss) offen gehalten.
Der umgekehrte Prozess
Die Erschlaffung (Detumeszenz) des Penis ist ebenfalls ein aktiver Gefäßprozess. Nach der Ejakulation oder bei abklingender Erregung nimmt der Druck in der Gefäßwand- und Schwellkörpermuskulatur wieder zu. Die Arterien werden zusammen gepresst, der Blutzufluss wird geringer, der Druck im Schwellkörper sinkt und öffnet gleichzeitig den venösen Abfluss – der Penis erschlafft.
Was ist eine erektile Dysfunktion (ED)?
Ein Geheimnis, dass keines mehr ist: Fast jeder Mann hat zumindest gelegentlich Probleme mit seiner Sexualität, sei es in Form nachlassender bis fehlender Libido, häufiger noch in Form von temporären Erektionsstörungen bis hin zur manifesten Impotenz.
Definition der ED
Von einer erektilen Dysfunktion (ED) spricht man, wenn es nicht gelingt, eine vollständige Erektion (Versteifung des Penis) zu erreichen oder diese so lange aufrecht zu halten, bis ein befriedigender Liebesakt durchgeführt ist.
Diese Definition beruht auf der Festlegung eines Expertengremiums des National Institute of Health (National Institute of Health Consensus Development Panel on Impotence) aus dem Jahr 1992. Das Gremium schlug auch vor, den vorher dominierenden Begriff der "Impotenz" durch den Ausdruck "Erektile Dysfunktion" zu ersetzen.
Vielschichtigkeit beachten
Eine beeinträchtigte Sexualität führt jedoch nicht nur zu einer Störung der Fortpflanzungsfunktion. Verlust von Lebensqualität, Spannungen in der Partnerschaft, nicht selten seelische und in der Folge sogar soziale Probleme können entstehen.
Gerade weil dieses Thema so vielschichtig ist, der Betroffene in seiner männlichen Identität „angreifbar“ wird, ist eine kompetente und umfassende Behandlung wichtig, die dem Mann und der Partnerin die Möglichkeit zurück zu genussreichem, unbeschwertem und erfülltem Sex gibt.
Ursachen der ED
Die Ursachen einer erektilen Dysfunktion sind in der Regel sehr vielgestaltig. Man geht heute von organischen, psychosomatischen, psychischen, partnerschaftlichen und medikamentös bedingten Ursachen aus, wobei die Übergänge meist fließend sind. Häufig tritt eine ED im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus, auf. In den meisten Fällen sind jedoch mehrere Auslöser zusammen für die Störung verantwortlich.
Professionelle Hilfe ist notwendig
Eine erfolgreiche Behandlung muss dieser Vielschichtigkeit gerecht werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Potenzstörungen nicht in Eigenregie, z. B. durch Selbstmedikation über das Internet, behandelt werden. Die Gesundheitsrisiken sind zu hoch und darüber hinaus würden lediglich die Symptome, nicht aber die eigentlichen Ursachen behandelt. Eine professionelle Diagnose ist daher Grundlage für einen dauerhaften Behandlungserfolg.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist es logisch und sinnvoll, dass ein effizientes Behandlungskonzept unterschiedlichste Therapieansätze in sich vereinigen muss.
Psychologische Aspekte der erektilen Dysfunktion
Auf psychisch-emotionaler Ebene sind sexuelle Probleme für die Betroffenen schon Belastung genug. Hinzu kommt, dass in unserer Gesellschaft sexuelle Probleme oftmals noch tabuisiert werden: Über dieses intime Thema redet man einfach nicht. Gelingt es den Betroffenen dann doch ihr Problem anzusprechen, passiert es nicht selten, dass sie nicht ernst genommen oder mit plumpen Witzeleien konfrontiert werden. Das verschärft die persönliche Situation, da die Betroffenen mit ihrem Problem alleine fertig werden müssen. Jedoch nehmen sexuelle Störungen gerade umso stärker zu, je länger man schweigt und „alles vor sich herschiebt“.
Allzeit bereit?
Problematisch ist darüber hinaus die immer noch weit verbreitete Vorstellung, dass nur ein allzeit potenter Mann auch ein „ganzer Kerl“ ist. Hier fühlen sich die Betroffenen durch eine erektile Dysfunktion in ihrer männlichen Identität angreifbar. Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle gegenüber anderen Männern oder der Partnerin sind fast zwangsläufig die Folge.
Der Teufelskreis beginnt
Schnell entstehen beim Geschlechtsverkehr Versagensängste, die gerade dazu führen, dass es zu keiner ausreichenden oder lange genug anhaltenden Erektion kommt (erektile Dysfunktion). Passiert das öfter, können Vermeidungsstrategien auftreten, die zur Folge haben, dass aus Angst vor weiterem „Versagen“ überhaupt kein Geschlechtsverkehr mehr stattfindet – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Partnerschaft.
Das ist der falsche und vor allem ein völlig unnötiger Weg. Lassen Sie es nicht soweit kommen. Sprechen Sie mit uns. Mittlerweile ist fast jede Form der erektilen Dysfunktion mit Erfolg behandelbar.
Wer ist betroffen?
Grundsätzlich gilt, dass nicht jeder, der gelegentlich Erektionsprobleme hat, sofort einen Arzt aufsuchen muss. Oftmals ist das Problem einfach Ausdruck von zeitweiligem Stress oder beruflicher Überlastung, und somit von vorübergehender Natur.
Wann sollten Sie aktiv werden?
Häufen sich jedoch die Erektionsprobleme, empfinden Sie diese als Störung Ihres Sexuallebens oder hat sich bereits psychischer Druck aufgebaut, sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Entscheidend ist, wie Sie persönlich zusammen mit Ihrer Partnerin die Situation erleben. Es ist in jedem Fall wichtig, möglichst frühzeitig mit der Behandlung von Erektionsstörungen zu beginnen, damit aus einem temporären Problem kein dauerhaftes wird.
Körperliche Aspekte
Allgemein wird unterschieden zwischen Potenz- und Libidostörungen. Vereinfacht ausgedrückt ist mit Libido „das Wollen“ und mit Potenz „das Können“ gemeint. In der Praxis mischen sich immer beide Aspekte und sind nicht zu trennen. Wichtig ist daher, neben der emotionalen bzw. psychischen Situation, ein genaues Bild der körperlichen Funktionsfähigkeit zu bekommen.
Chronische Erkrankungen
Erektile Dysfunktionen (ED) haben ihre Ursache häufig in chronischen Erkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus oder Herz-Kreislaufkrankheiten, und der damit verbundenen Medikamenteneinnahme. Es ist daher notwendig, die bisherige Therapie unter besonderer Berücksichtigung der erektilen Dysfunktion zu überprüfen und zu optimieren. Wenn es sich um eine durch Medikamente verstärkte ED handelt, ist in vielen Fällen eine Therapieumstellung sinnvoll, beispielsweise bei den Blutdruckmedikamenten.
Wie viele Männer sind betroffen?
Gesichertes statistisches Material zu den Betroffenenzahlen ist leider kaum vorhanden. Es zeichnet sich jedoch ab – auch im internationalen Vergleich –, dass die erektile Dysfunktion für sehr viele Männer zum Alltag gehört.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit etwa 152 Millionen Männer von einer ED betroffen sind. Wobei damit nur diejenigen Betroffenen gemeint sind, bei denen die Potenzprobleme seit mindestens sechs Monaten bestehen und 70 Prozent der Versuche, einen Geschlechtsverkehr zu vollziehen, erfolglos geblieben sind.
Jeder zweite leidet unter einer ED
In den Vereinigten Staaten wurde vor einiger Zeit die Massachusetts Male Aging Study vorgelegt, die davon ausgeht, dass in der amerikanischen Gesellschaft gut die Hälfte der Männer zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr an einer ED leiden.
Für Deutschland gibt es keine wirklich verlässlichen Zahlen. Nach einer Umfrage der Universität Köln (Cologne Men Survey, 2000) sollen rund vier bis sechs Millionen Männer im Alter zwischen 30 bis 70 Jahren von einer ED betroffen sein. Dabei steigt mit zunehmendem Alter die Häufigkeit einer Potenzstörung deutlich an.
Rechnet man dagegen die Daten der amerikanischen Studie auf Deutschland hoch, kann man ungefähr davon ausgehen, dass in Deutschland um die 8 Millionen Männer der Altersgruppe von 40 bis 70 Jahren betroffen sind.
Eigentlich wird fast jeder Mann betroffen sein
Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen tausender eigener Gespräche des Repotenz-Zentrums mit Männern über ihre Sexualität. Der Prozentsatz der Männer mit ED in unserer Stichprobe ist deutlich größer als die genannten Zahlen aus der Kölner Studie. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass für fast jeden Mann – zumindest temporär – sexuelle Probleme in der einen oder anderen Form schon zum Thema geworden sind.
Wenngleich die vorliegenden Daten davon ausgehen, dass die Häufigkeit der ED mit steigendem Lebensalter wächst, wollen die meisten Paare – trotz öfter auftretender chronischer Erkrankungen – auch jenseits des 60. Lebensjahres sexuell aktiv sein.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Erektionsstörungen erfolgreich behandelt werden können?
Die bisherigen Erfahrungswerte zeigen, dass eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit – teilweise bis zu 90 % aller Behandlungsfälle – vorliegt.
Kann ich im Repotenz-Zentrum auch erektionsfördernde Medikamente ausprobieren?
Ja, das können Sie. Wir finden mit Ihnen zusammen das richtige Medikament. Das Repotenz-Zentrum verfügt auch über zahlreiche andere Therapieformen. Es ist gut möglich, dass Sie Medikamente gar nicht brauchen.
Ist eine „erektile Dysfunktion“ das Gleiche wie „Impotenz“?
Umgangssprachlich wird der Begriff „Impotenz“ oftmals verwendet, wenn eigentlich eine erektile Dysfunktion (ED) gemeint ist. Mit Impotenz werden aber häufig auch Orgasmusstörungen, fehlende Libido (sexuelle Unlust) oder Zeugungsunfähigkeit gleich gesetzt. Die erektile Dysfunktion ist somit eher ein „Teilbereich“ des Impotenzbegriffs.
Kann man mit einer ED Kinder zeugen?
Ja, das kann man. Eine erektile Dysfunktion ist nicht gleichbedeutend mit Zeugungsunfähigkeit. Vielmehr ist Voraussetzung, dass die Fertilität (Zeugungsfähigkeit – also z. B. Menge und Qualität der Spermien) in Ordnung bzw. nicht zu stark eingeschränkt ist.
Ein paar Mal hat es nicht geklappt – muss ich jetzt zum Arzt?
Wir sind alle nur Menschen und keine Präzisionsmaschinen. Es ist durchaus normal und natürlich, wenn man nicht immer Lust hat oder trotz Lust eine ausreichende Erektion nicht zu Stande kommt. Sollten sich die Erektionsstörungen jedoch über einen längeren Zeitraum – z. B. sechs Monate – hinziehen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine ED vorliegt. Darüber hinaus ist entscheidend, wie Sie oder Ihre Partnerin das Problem erleben. Es gilt auch, dass eine ED besser therapiert werden kann, wenn man das Problem nicht zu lange vor sich herschiebt.
Wie kann man feststellen, ob die Erektionsstörungen eine körperliche oder psychische Ursache haben?
Dafür gibt es einen einfachen „Test“: Wenn Erektionen noch im Schlaf, morgens beim Aufwachen oder durch Selbstbefriedigung möglich sind, ist das ein Hinweis darauf, dass eher psychische, seelische bzw. emotionale Ursachen vorliegen. Allerdings kommt es zu erektilen Dysfunktionen oftmals aufgrund einer Kombination aus körperlichen und psychischen Ursachen. Die umfassende ärztliche Diagnose des Repotenz-Zentrums findet die tatsächlichen Ursachen und deren Wechselwirkungen heraus.
Was Sie bei einer ED tun sollten
Abschied vom Sex – das kommt für viele Paare zu früh. Deshalb sollten Sie an eine Prävention oder Behandlung der erektilen Dysfunktion (ED) denken, sobald Sie das Gefühl haben, dass Ihre sexuellen Kräfte nachlassen oder wenn Sie mit Ihren Fähigkeiten zur Ausübung eines für Sie angenehmen und befriedigenden Sexuallebens nicht mehr zufrieden sind. Natürlich sollten Sie sich auch dann dazu aufgerufen fühlen, wenn Sie entsprechende Signale von Ihrer Partnerin bekommen.
Der Weg zurück zur Lust
Was Sie gegen eine erektile Dysfunktion tun können:
Je früher Sie bei nachlassender Potenz das Problem angehen, desto besser sind die Behandlungschancen.
Verschließen Sie sich deshalb nicht Ihrem Problem. Abwarten hilft nicht, im Gegenteil!
ED ist kein Tabuthema. Suchen Sie auf jeden Fall das Gespräch mit Ihrer Partnerin oder mit anderen Betroffenen.
Impotenz ist meist ein so vielschichtiges Problem, dass auf Dauer tatsächlich nur ein komplexes Behandlungsprogramm hilft.
Suchen Sie den Kontakt zu einem Arzt oder einem Behandlungszentrum.