Viele Menschen versuchen hin und wieder auf dem Weg des Fastens, ihr Übergewicht loszuwerden. Dabei schaltet der Körper auf Hungerstoffwechsel um. Und weil er keine Kohlenhydrate mehr erhält, verwertet er die angesammelten Fettpölsterchen. Beim Abbau dieser entstehen in der Leber Ketonkörper. Eine Unmenge solcher Ketonen nennt man Ketose. Sie heizt die Fettverbrennung immer weiter an (eine Ketose ist am deutlichen Mundgeruch erkennbar - sie soll auch appetithemmend wirken). So kommt es zur großen Fettschmelze.
Ähnlich funktioniert Dr. Atkins Diät. Den Unterschied lernen Sie im Verlauf dieses Artikels kennen.
Der Entwickler der Dr. Atkins Diät
Anfang der 1970er Jahre veröffentlichte der US-amerikanische Kardiologe Dr. Robert C. Atkins sein Diätbuch. 1989 gründete er die Atkins Nutritionals Inc. Sie war ein schnell wachsendes Unternehmen. Dann ebbte die Atkins- Diät-Welle ab woraufhin die Firma 2005 Konkurs anmelden musste.
Dr. Atkins Diät zählt zu den Low Carb- (Carb = Abkürzung für Carbohydrates = Kohlenhydrate) und ist eine Sonderform der ketogenen Diät.
Dr. Atkins Diät Theorie
Während viele Diätentwickler den Kalorien die Schuld am Übergewicht zuschieben, sind für Dr. Atkins die Kohlenhydrate für die zusätzlichen Pfunde verantwortlich.
Anders ausgedrückt: Wenn jemand mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, als sein Körper benötigt, wandelt dieser den Überschuss in Fett um und speichert ihn.
Reduziert man nun die Kohlenhydratzufuhr drastisch, gewinnt der Körper seine Energie aus der Fettverbrennung. Dabei entstehen Ketonen (siehe Einleitung), dann eine Ketose, welche die Fettverbrennung weiter ankurbelt und den Appetit zügelt. Die Ketose darf nicht mit der Ketoazidose verwechselt werden, die eine lebensgefährliche Beeinträchtigung ist (Steigerung der Ketose)!
Dr. Atkins Diät ist eine fett- und proteinreiche aber kohlehydratarme Kost. Da die Kohlenhydrate drastisch reduziert sind, setzt das Fett der Nahrung nicht an. Zusammen mit dem gespeicherten Fett wird es zur Energiegewinnung benötigt. Der Körper aber verliert Gewicht.
Bitte kein Diät-Missverständnis
Dr. Atkins macht keine Kalorienangaben. Zuweilen liest man, dass täglich 100g Protein und 75g Fett erlaubt sind. Dies hat zur Folge, dass man die Atkins Diät als Lizenz zum Vollstopfen betrachtet. Dr. Atkins weist diese Haltung in seinem Buch zurück.
Atkins Zusatzempfehlungen
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollen Nahrungsergänzungsmittel durch Zusatzpräparate aufgenommen werden. Dies betrifft vor allem Vitamine und Mineralstoffe.
In Phase 2 und 3 wird empfohlen, mehr nährstoffreiche Kohlenhydrate in Form von Gemüse, Salat, Obst, Nüssen und Samen zu essen.
Auch Sport ist bei dieser Diät ein unverzichtbares Element.
Phasen der
Dr. Atkins Diät
WICHTIG: Die Durchführung einer Atkins Diät sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.
Dr. Atkins Diät wird in 4 Phasen eingeteilt:
Phase I: Einleitungsdiät
Phase II: grundlegende Reduktionsdiät
Phase III: Vor-Erhaltungsdiät
Phase IV: lebenslange Erhaltungsdiät
Phase I: Die Einleitungsdiät
In dieser Phase soll der Körper schnell dazu gezwungen werden, zur Energiegewinnung Fett heranzuziehen. Dabei entsteht - wie weiter oben beschrieben - eine große Menge von Ketonkörpern (Ketose), welche die Fettverbrennung beschleunigen.
Dr. Atkins Einleitungsdiät dauert 14 Tage. In dieser Zeit dürfen täglich höchstens 20g Kohlenhydrate gegessen werden. Die Nahrung besteht aus Fleisch, Eiern, Fisch und Sojaprodukten. Brot ist verboten. Kohlenhydrate in Form von Salat und Gemüse.
Phase II: Grundlegende Reduktionsdiät
In dieser Phase wird der Verzehr von Kohlenhydraten schrittweise erhöht. Es wird empfohlen, nährstoffreiche Kohlenhydrate in Form von Gemüse, Salat, Obst, Nüssen und Samen zu essen.
Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:
Jede Woche wird die Menge der Kohlenhydrate um 5g erhöht.
Sobald die Gewichtsreduktion zum Stillstand gekommen ist, wird die Kohlenhydratmenge wieder um 5g verringert.
Auf diesem Wege findet man heraus, wie viel Gramm Kohlenhydrate man maximal verzehren darf.
Phase III: Die Vor-Erhaltungsdiät
Diese Phase würde ich als die Feinregulierungsphase bezeichnen. Die Zuführung von Kohlenhydraten wird so lange erhöht, bis man das Idealgewicht erreicht hat und die Gewichtsabnahme zum Stillstand gekommen ist.
Phase IV: Die lebenslange Erhaltungsdiät
In Phase IV der Dr. Atkins Diät bildet sich die lebenslange Ernährungsform heraus. Man behält die Menge der Kohlenhydrate bei, mit der man sein persönliches Idealgewicht hält.
Dr. Atkins Anhänger
Die Anhänger der Atkins Diät werden "Ketarier" genannt. Diese Bezeichnung leitet sich von der durch die Fettverbrennung entstehenden "Ketose" ab.
Abnehmen mit Ayurveda
Ayurveda wird bei uns als Methode, das innere Gleichgewicht zu stärken und Stress abzubauen, sehr geschätzt. Im Grunde genommen ist Ayurveda ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das von daher die Ernährung mit einschließt. Ayurveda stammt aus Indien und wird schon mehrere Tausend Jahre angewandt.
Die Theorie von
Ayurveda
Nach ayurvedischem Verständnis ist der Mensch eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Seine Gesundheit wird durch seine Lebensenergien (Doshas) bestimmt. Es gibt drei Dosha-Typen (man könnte sie auch als Temperament-Typen bezeichnen). Alle drei sind in jedem Menschen vertreten, ein oder zwei Doshas sind aber dominant.
Folgende Dosha-Typen werden unterschieden:
Der Vata-Typ steht für die Elemente Luft und Äther. Beim Menschen zeigt sich dieser Typus in Form eines leichten Körperbaus, schwacher Muskulatur, hektischer Wesensart und Verdauungsproblemen.
Der Pitta-Typ steht für das Element Feuer. Beim Menschen zeigt sich dieser Typus in Form eines mittelstarken Körperbaus, ausgebildeter Muskulatur, ungeduldiger Wesensart und gutem Stoffwechsel.
Der Kapha-Typ steht für die Elemente Erde und Wasser. Beim Menschen zeigt sich dieser Typus in Form eines starken Körperbaus, guter Muskulatur, träger Wesensart und langsamem Stoffwechsel. Es ist der Kapha-Typ, der zu Übergewicht neigt.
Übergewichtige müssen durch richtige Ernährung ihre Harmonie von Körper, Seele und Geist wiederherstellen. Dies geschieht durch Nahrungsmittel, die ja auch Medizin sind.
Ayurvedische Nahrung und Ernährung
Bei Ayurveda kommt es zunächst auf die Qualität der Nahrungsmittel an. Sie werden in drei Klassen (Gunas) unterteilt:
Sattva-Nahrungsmittel sind reine Nahrungsmittel, die den Gesundheitszustand verbessern. Zu ihnen gehören Früchte, Gemüse und Getreide.
Rajo-Nahrungsmittel sind überstimulierende Nahrungsmittel, die zu Aggressionen führen. Zu ihnen gehören Fleisch und Käse.
Tamo-Nahrungsmittel sind schlechte Nahrungsmittel, welche die Gesundheit gefährden und den Alterungsprozess beschleunigen. Zu ihnen gehören aufgewärmte Speisen, Alkohol und Drogen.
Die Ayurveda-Ernährung kennt darüber hinaus sechs Geschmacksrichtungen der Nahrung. Diese sind:
- SÜSS - "Süß" wirkt kräftigend, stabilisierend und beruhigend auf den Körper.
- SAUER - "Sauer" stillt den Durst und regt den Kreislauf an.
- SALZIG - "Salzig" beruhigt die Nerven und regt die Verdauung an.
- SCHARF - "Scharf" regt ebenfalls die Verdauung an und wirkt schweißtreibend und schmerzstillend.
- BITTER - "Bitter" reinigt und entgiftet sowohl das Blut als auch den gesamten Organismus.
- HERB - "Herb" wirkt harntreibend und unterstützt die Heilung von Haut und Schleimhäuten.
Die Nahrung des Übergewichtigen wird auf dessen individuellen Dosha-Typ geschmacklich abgestimmt. Dennoch müssen aber alle sechs Geschmacksrichtungen vertreten sein.
Ayurvedischer Stoffwechsel
In der ayurvedischen Ernährung spielt auch der Stoffwechsel eine zentrale Rolle. Sollte der Stoffwechsel mit dem Nahrungsangebot überfordert sein, sind Stoffwechselschlacken, Ama genannt, die Folge. Durch Entschlackungskuren und Fastentage werden diese Amas abgebaut - der Körper entgiftet.
Ayurvedische Vorgehensweise
Am bisher Gesagten ist unschwer zu erkennen, dass Ayurveda ein ganzheitliches Gesundheitskonzept ist. Nahrung ist Medizin, mit der Nahrungsaufnahme kann das Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist wiederhergestellt werden.
Zunächst muss aber der Dosha des Übergewichtigen genau analysiert werden.
Dann sind Sattva-Nahrungsmittel zu bevorzugen,
die entsprechend des Dosha geschmacklich abgestimmt werden.
Darüber hinaus gibt es zusätzliche Regeln ayurvedischer Ernährung, die ich im Folgenden kurz auflisten möchte:
- Trotz allem gibt es keine strengen Verbote!
- Jede Mahlzeit soll genossen werden!
- Jede Mahlzeit soll auch ohne Stress gegessen werden!
- Man soll nur dann essen, wenn man Hunger hat!
- Und niemals so viel essen, dass man satt ist!
- Die Nahrungsmittel sollten natürlich und frisch sein!
- Heiß und kalt sollte nicht kombiniert werden!
- Auf Zwischenmahlzeiten sollte verzichtet werden!
- Zwischen den Mahlzeiten sollten minimal drei Stunden Pause liegen!
- Die Hauptmahlzeit ist mittags - abends sollte nur etwas Leichtes gegessen werden!
- Kapha-Typen, die zu Übergewicht neigen, sollten drei Mahlzeiten pro Tag einnehmen!