Welche Frau kennt das nicht: brennen beim Waserlassen, häufiger Harndrang und das ständige Gefühl, dass noch ein Tropfen heraus möchte. Oft helfen nur Antibiotika und Trinken, Trinken, Trinken. Nach einer Woche ist die unkomplizierte Blasenentzündung meist überstanden doch Rezidive sind häufig. Doch wie kommt es zur Blasenentzündung?
Kind, du verkühlst dir die Blase durch bauchfreie Tops!
Diesen Satz hat wahrscheinlich jedes junge Mädchen mehr als ein Mal von der Mutter oder Großmutter zu hören bekommen. Stimmt das wirklich?
Fast jede Frau leidet mindestens ein Mal in ihrem Leben an einer Zystitis, der Blasenentzündung. Ein drittel der Frauen wird sogar regelmäßig von dieser Erkrankung heimgesucht. Ob es bei diesen Patientinnen eine genetische Veranlagung gibt, konnte bisher nicht ermittelt werden. Anzunehmen sind bauliche Unterschiede der Harnorgane die zu vermehrten Ablagerungsmöglichkeiten für Bakterien sorgen. In ca. 80% der Fälle ist das Bakterium Escheria coli für die Entzündung verantwortlich. Dieser Keim gehört zur normalen Darmflora und wird meist durch falsche Hygienemaßnahmen und enge nachbarschaftliche Verhältnisse verschleppt. Es gibt verschiedene Antibiotika, die gut auf diesen Keim ansprechen. Ein verschleppen der Blasenentzündung kann ein aufsteigen der Keime ins Nierenbecken ermöglichen. Diese Erkrankung ist äußerst schmerzhaft. Daher sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden.
Kann man Vorbeugen?
Es gibt aber verschieden Möglichkeiten, einer Blasenentzündung vorzubeugen.
Viele Frauen trinken leider zu wenig, mindestens 2 Liter pro Tag sollten es sein. Das durchspülen der Blase mit reichlich Flüssigkeit verhindert, dass sich Keime in der Harnröhre festsetzten können.
Oft kommt es auch durch häufigen Geschlechtsverkehr zu Entzündungen, der so genannten „Honeymoon-Cystitis“. Wichtig ist, nach dem Sex die Blase zu entleeren. Beim Waschen sollten keine Seifen benutzt werden da der pH-Wert gestört wird und so das empfindliche Gleichgewicht der Intimflora gestört wird.
Auch beim Toilettengang ist einiges zu beachten. Es ist wichtig, von vorn nach hinten zu wischen, so wird ein verschleppen der Keime verhindert.
Cranberrysaft kann die Abwehr der Harnorgane gegenüber Keimen verbessern. Auf keinen Fall sollte der Saft während einer akuten Entzündung getrunken werden. Die Säure schädigt die angegriffenen Schleimhäute zusätzlich und erhöht die Schmerzen.