Wenn es um potenzsteigernde Mittel für Frauen oder Männer geht, dann wird es vermutlich hunderte geben. Praktisch all diese Wundermittel haben jedoch keine nachweislich potenzsteigernde Wirkung und können aufgrund ihrer Inhaltsstoffe dennoch sehr schädlich sein. Die erste Potenzpille für den Mann kam mit Viagra auf den Markt. Pfitzer setzt inzwischen jedes Jahr über zwei Milliarden Dollar um. Konkurrenten sehen, wie viel Geld verdient werden kann. Derzeit arbeiten international fünf verschiedene Pharmakonzerne unabhängig zueinander an Potenzmitteln für Frauen, welche die Libido steigern sollen. Es gibt hierbei einen erheblichen Unterschied: Männer haben häufig Lust, jedoch keine Erektion. Somit muss diese lediglich ermöglicht werden und das Problem ist behoben. Frauen brauchen jedoch keine Erektion, mit etwas Gleitmittel wäre der Verkehr möglich, auch wenn keine Lust besteht. Mangelnde Lust bildet sich bei Frauen in der Regel nicht körperlich sondern psychisch. Die Psyche funktioniert zu einem Großteil über den Hormon- und Botenstoffhaushalt. Viele psychische Erkrankungen gehen darauf zurück, dass lediglich dieser Haushalt nicht mehr stimmt. Eine mangelnde Libido der Frau ist demnach häufig Kopfsache. Es ist jedoch nicht einfach, den Hormon- und Botenstoff Haushalt in eine gewünschte Situation zu bringen. Für die erwünschte Wirkung stellen sich häufig erhebliche Nebenwirkungen ein. Zudem ist es extrem schwierig, die erwünschte Wirkung überhaupt zu erzielen.
Ursachen für die mangelnde Libido der Frau:
- Hohe Serotonin Ausschüttung
- Psychische Blockaden
- Mangelnde Durchblutung der Geschlechtsorgane
- Falsche Stimmung
- Geringe sexuelle Reizbarkeit
- Erste Tests vielversprechend
Auch die niederländische Firma Emotional Brain arbeitet an Potenzpillen für Frauen. Erste Ergebnisse scheinen positiv ausgefallen zu sein und möglicherweise wird bereits 2014 eine Genehmigung beantragt, die Pillen vermarkten zu dürfen. Es handelt sich um zwei Medikamente, die mit der Kombination zweier Wirkstoffe arbeiten, die jeweils einem Teil der Frauen helfen könnten. Das eine Medikament arbeitet mit einem Kern aus Sildenafil, der die Durchblutung steigert und einem Überzug aus Testosteron, der die Frau erregbarer macht. Das andere Medikament verwendet für den Kern Buspiron, es bewirkt einen geringeren Serotoninspiegel. Zu viel Serotonin mindert die Lust der Frau. Beide Medikamente würden nicht allein regional in den Genitalien wirken sondern auch in der Hirnchemie. Fraglich bleibt, wie erfolgreich die Pillen bei den Frauen die Lust steigern können, wie die Nebenwirkungen ausfallen und wie teuer die Mittel für die Endverbraucher gehandelt werden. Nur da es theoretisch möglich ist, etwas zu machen, heißt dieses für viele immer noch nicht, dass sie es sich leisten können. Häufig lässt sich die Libido einer Frau auch ohne Medikamente steigern.