Sexualtherapie bei Impotenz
Falls es zu Potenzstörungen kommt, teilen die Experten mögliche Ursachen in zwei große Gruppen ein. Insbesondere bei älteren Männern ist es so, dass Impotenz und Erektionsstörungen häufig körperliche Gründe haben. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Hormonmangel oder um sonstige physische Beschwerden handeln. In diesen Fällen ist es oftmals erfolgreich, die Erektionsstörungen mit Potenzmitteln zu behandeln.
Vor allem bei jüngeren Männern wird häufig festgestellt, dass es nicht die körperlichen Ursachen sind, die zu einer Potenzstörung führen. Stattdessen finden sich bei Betroffenen im Alter unterhalb von 40 Jahren relativ häufig psychische Probleme, die letztendlich zu Erektionsstörungen führen. Sollten beispielsweise Angstgefühle, Depressionen und Stress für die sexuellen Probleme verantwortlich sein, so kann vielen Männern eine Sexualtherapie helfen. Allerdings ist es zunächst sinnvoll, einen Arzt zurate zu ziehen, um die exakte Ursache für die Potenzprobleme zu diagnostizieren. Eine Sexualtherapie macht natürlich nur dann Sinn, wenn körperliche Faktoren ausgeschlossen werden können.
Was beinhaltet die Sexualtherapie?
Wie eine Sexualtherapie funktioniert und welche Inhalte sie hat, hängt in großem Umfang davon ab, welche Ausbildung der Therapeut hat und wie gut er sich auf seinem Fachgebiet auskennt. Die Basis besteht bei den meisten Therapien dieser Art darin, dass das betroffene Paar lernt, sich auf neuen Wegen wieder an den gemeinsamen Geschlechtsverkehr anzunähern. Dies kann beispielsweise dadurch in Angriff genommen werden, dass das Paar bis zur nächsten Sitzung keinen Sex hat, sondern sich ausschließlich streicheln und berühren darf. Im Zuge der nächsten Sitzung bespricht der Therapeut dann mit dem Paar, wie die Erfahrungen bei dieser „Hausaufgabe“ waren. In gemeinsamer Absprache wird dann der nächste Schritt festgelegt, der durchaus beinhalten kann, dass vorsichtig und ohne Druck Geschlechtsverkehr stattfinden darf. Von großer Bedeutung ist es in dem Zusammenhang, dass die im jeweiligen Schritt gemachten Erfahrungen konsequent und ausführlich in der Therapiestunde besprochen werden.
Offenheit zwischen den Partnern als wichtige Voraussetzung
Neben der Sexualtherapie, die durch den Therapeuten durchgeführt wird, gibt es noch weitere Voraussetzungen, die im Zusammenhang mit Potenzproblemen wichtig sind. So sollten die Partner möglichst über alle Dinge offen sprechen können. Dazu gehört nicht nur, dass Probleme diskutiert werden, sondern die Partner sollten vor allem lernen, auch positive Aspekte anzusprechen. Ein Lob kann in dem Zusammenhang regelrecht Wunder wirken, auch wenn diese Art der Wertschätzung oftmals in der Praxis nicht mehr zum Ausdruck gebracht wird. Dennoch halten nahezu alle Therapeuten es für sehr wichtig, dem Partner immer wieder zu zeigen, dass man ihn noch liebt und vorübergehende Probleme im sexuellen Bereich sich definitiv nicht zwangsläufig negativ auf die gesamte Partnerschaft auswirken müssen.
Sexualberatung bei Impotenz
Bevor Sie sich für Potenzmittel wie Viagra oder Levitra entscheiden, sollten Sie zunächst einmal abklären, ob es sich bei der medikamentösen Therapie überhaupt um die ideale Maßnahme zur Beseitigung Ihrer Potenzprobleme handelt. Solche Tabletten sind nämlich nur unter der Voraussetzung wirksam, dass es organische Gründe für die Erektionsstörungen gibt.
Besonders bei etwas älteren Männern liegen derartige physische Ursachen vor, während bei Betroffenen im Alter von 30 oder 40 Jahren häufig seelische Gründe vorhanden sind, die letztendlich zu den Gesundheitsproblemen im Bereich der Sexualität führen können.
In solchen Fällen sind keine medikamentösen oder gar operativen Maßnahmen sinnvoll, sondern es muss auf psychischer Ebene versucht werden, dem Patienten zu helfen.
Eine Möglichkeit stellt in diesem Zusammenhang neben der Sexualtherapie auch die Sexualberatung dar.
Sexualberatung kann bei Potenzproblemen helfen
Das wesentliche Ziel einer Sexualberatung besteht darin, vorhandene Barrieren aufzuspüren und im Verlauf der Therapieberatung abzubauen. Oftmals gibt es nämlich Blockaden, die einer normalen und lustvollen Sexualität entgegenstehen.
Dabei kann es sich beispielsweise um Leistungsdruck, zu hohe Erwartungen an die Partnerin und sich selbst oder auch um latente Konflikte in der Partnerschaft handeln. Neben der Analyse der vorhandenen Probleme besteht die weitere Aufgabe der Sexualberatung darin, verschiedene Anregungen zu geben, die genau zur Situation des jeweiligen Paares passen.
Diese Ratschläge und Tipps sollen dabei helfen, den partnerschaftlichen Umgang miteinander zu verbessern. Ganz wichtig ist es, dass die Beratung sehr individuell verläuft, denn bezüglich der zu identifizierenden Probleme kann es große Unterschiede zwischen den einzelnen Paaren geben.
Voraussetzungen für den Erfolg einer Sexualberatung
Die Sexualberatung ist eine Behandlungsmethode, deren Erfolg im Wesentlichen davon abhängt, dass beide Partner dazu bereit sind, sich auf diese Hilfe einzulassen. Es ist nicht besonders zielführend, wenn sich nur ein Partner für die Beratung entscheidet, während der andere Ehe- oder Lebenspartner diese Form der Hilfe verweigert. Trotzdem kann es in der Praxis hin und wieder der Fall sein, dass der Sexualberater teilweise mit einem Partner ein Einzelgespräch führt.
Ein wichtiger Baustein zum Erfolg der Therapie ist es, dass das zu erreichende Beratungsziel direkt am ersten Tag der Sexualberatung definiert wird. Ebenfalls sollte die Dauer festgelegt werden, also über wie viele Sitzungen sich die Beratung erstrecken wird. Häufig macht es Sinn, nach Ablauf der Hälfte der Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ein sehr wichtiger Punkt ist es, dass beide Partner dazu bereit sind, aktiv zur Verbesserung der festgestellten Probleme beizutragen. Nur unter dieser Voraussetzung kann die Sexualberatung auf Dauer zum Erfolg führen.
Selbsthilfe bei Impotenz
Mehrere Millionen Männer leiden in Deutschland mittlerweile unter Impotenz oder zumindest unter Erektionsstörungen, die das Sexualleben stark beeinträchtigen können. Die Medizin kennt inzwischen diverse Methoden, die zur Behandlung von Potenzstörungen zum Einsatz kommen.
Die häufigste Wahl fällt in dem Zusammenhang auf Potenzmittel wie Viagra, die bei leichten bis mäßigen Potenzstörungen hilfreich sind und in vielen Fällen dafür sorgen, dass die Probleme beim Sex auf Dauer der Vergangenheit angehören. Eine Alternative sind mechanische Erektionshilfen, die ebenfalls gute Erfolgsaussichten bieten.
Die zuvor genannten Behandlungsmethoden haben allerdings fast nur dann Aussicht auf Erfolg, falls die Erektionsstörungen physischer Natur sind. Insbesondere bei jungen Männern im Alter von unter 40 Jahren treten Potenzprobleme immer häufiger aufgrund von psychischen Problemen auf, sodass beispielsweise mechanische Erektionshilfen ein nicht geeignetes Mittel wären. Stattdessen kann eine Sexualtherapie oder die Selbsthilfe zum Erfolg führen, ohne dass Medikamente oder gar chirurgische Eingriffe zum Einsatz kommen müssen.
Die Selbsthilfe als möglicher Lösungsweg
Es muss nicht immer direkt eine Psychotherapie bei einem Spezialisten sein, falls Potenzprobleme vorhanden sind, die seelische Ursachen haben. Ein wichtiger Schritt besteht zunächst einmal darin, überhaupt zu erkennen, welche Ursache zu den Erektionsproblemen führt. Beim Aufspüren der möglichen Gründe kann bereits ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen helfen, diese ans Tageslicht zu bringen. Somit ist die Unterhaltung mit einem Freund oder Familienmitglied bereits ein wichtiger Teil der Selbsthilfe. Mindestens ebenso wichtig ist das offene Gespräch mit der Partnerin, denn auch hier ist es in vielen Fällen möglich, die eigentlichen Gründe für die Potenzprobleme ausfindig zu machen. Allerdings ist stets zu beachten, dass Gespräche mit derartigen Inhalten nicht einfach sind, da es viele Paare grundsätzlich schwierig finden, über Gesundheitsprobleme oder Störungen im Bereich der Sexualität zu sprechen.
Wichtige Punkte beim Gespräch beachten
Das Gespräch mit dem Partner ist sicherlich ein zentrales Element der Selbsthilfe, sodass es empfehlenswert ist, einige Punkte zu beachten. In der Praxis enden derart intime Gespräche leider häufig in gegenseitigen Schuldzuweisungen. Daher ist es extrem wichtig, dass jeder Partner zunächst einmal nur über sich redet und es vermeidet, angesprochene Anliegen zu verallgemeinern. So sollten beispielsweise Aussagen wie „Du hörst mir nicht mehr zu“ vermieden werden. Stattdessen wäre die Formulierung „Ich würde mir mehr Aufmerksamkeit von dir wünschen“ deutlich besser geeignet. Darüber hinaus sollte beim Gespräch mit dem Partner ebenfalls daran gedacht werden, dass die Ursache der Potenzprobleme nicht zwangsläufig in der Beziehung liegen muss. Dennoch kann das offene Gespräch mit der Partnerin auch in diesen Fällen häufig helfen, der Ursache auf den Grund zu kommen.
Versagensangst und Stress als häufige Auslöser der Erektionsprobleme
Neben Problemen in der Partnerschaft ist es vor allen Dingen die Versagensangst, die häufig zu Potenzproblemen führt. Oftmals ist es nur ein kleiner Anlass, wie zum Beispiel eine Erektion, die beim Geschlechtsverkehr nicht ausreichend war. Kommt es dann noch einmal zu einer solch unschönen Situation, beginnen nahezu alle betroffenen Männer spätestens dann, sich Gedanken zu machen, ob etwas nicht in Ordnung ist. Bereits beim nächsten Geschlechtsverkehr erhöht sich somit der Druck, da es dieses Mal unbedingt „funktionieren“ muss. Auf diese Art und Weise baut sich ein immer größerer Leistungsdruck auf, was dazu führt, dass sich die Versagensangst immer weiter steigert. Nach einiger Zeit kommt es dann häufiger vor, dass eigentlich gar keine psychischen Probleme mehr vorhanden sind, sondern ausschließlich die starke Versagensangst dazu führt, dass keine ausreichende Erektion stattfinden kann.